Mittwoch, 24. November 2004

Rürup-Rente kaum akzeptiert

Der Rürup-Rente droht das gleiche Schicksal wie der Riester-Rente: Kaum Akzeptanz in der Bevölkerung. Rund einen Monat vor Einführung der Rürup-Rente sprachen sich in einer repräsentativen Umfrage des Bielefelder Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid lediglich 20,7% der Befragten für diese neue Rente aus. Etwa 57% der Befragten sehen darin einen Nachteil, daß sich angesparte Beträge nicht vererben oder übertragen lassen.

Besonders groß ist die Ablehnung der Rürup-Rente bei Arbeitnehmern zwischen 30 und 59 Jahren. In dieser Altersgruppe lehnten 60% der Befragten das Produkt ab. Die größte Zustimmung mit 25% kommt aus der Altersgruppe der über 60-Jährigen. Für die Umfrage waren 1005 Bundesbürger repräsentativ befragt worden.

Viel Freude bei der Vermehrung der gewonnenen Einsichten,
wünscht Ihnen Ihr Finanzscout

Klaus J. P.-Kilfitt

Sonntag, 21. November 2004

Renditeschwund auch bei Rentenversicherungen

Auch Bestandskunden sind von Renditeschwund betroffen !

Die steigende Lebenserwartung verteuert nicht nur den Abschluss neuer Verträge bei privaten Rentenversicherungen. Auch auf den Bestand von rund 17,9 Millionen Altverträgen schlägt die neue Sterbetafel ab 2005 durch. Die Policen produzieren oft rechnerische Verluste, weil die Renten drei bis sechs Jahre länger gezahlt werden müssen, als in der letzten Sterbetafel von 1994 geschätzt. Folge: Die Sparguthaben werden geringer verzinst und laufende Privatrenten geschmälert, sagt Kurt Wolfsdorf, Vorstandschef der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV), Köln, in der sich die Versicherungs-Mathematiker zusammengeschlossen haben.

Zusätzlich müssten die Versicherer – verteilt über mehrere Jahre – weitere versicherungstechnische Rückstellungen bilden. Wolfsdorf rechnet mit vier Milliarden Euro Aufstockungsbedarf. Nicht wenige Gesellschaften dürften sich schwer tun, die Nachreservierung zeitnah vorzunehmen, weil ihre Finanzpolster nach den mageren Jahren am Kapitalmarkt weitgehend aufgezehrt sind. Doch auf Geduld der Wirtschaftsprüfer können die Versicherer diesmal nicht hoffen. 1994 hatten sie acht Jahre Zeit eingeräumt bekommen, die damals neue Sterbetafel umzusetzen. Diesmal dürfte zumindest ein großer Teil des Betrages sofort fällig und bilanzwirksam werden, zumal auch die Aufsichtsbehörde BaFin, Bonn, zur Eile mahnt.

Finanzschwache Gesellschaften werden bei laufenden Privatrenten-Verträgen 2005 nur noch den Garantiezins ausschütten können. Diese unangenehme Wahrheit sorgt für erhebliches Störfeuer im Vertriebs-Endspurt 2004. Zudem geraten Vermittler in Haftungsgefahr, wenn Versicherer jetzt noch Policen nach alter Sterbetafel anbieten und die entsprechenden Warnhinweise “vergessen”.

Viel Freude bei der Vermehrung der gewonnenen Einsichten,
wünscht Ihnen Ihr Finanzscout

Klaus J. P.-Kilfitt