Mittwoch, 22. April 2009

Akzenta AG meldet Insolvenz an

Es begann im Frühjahr 2006, als Kripo und Staatsanwaltschaft mit einem Großaufgebot die Firmenzentrale der Akzenta AG in Neubeuern durchsuchten und über 200 Umzugskartons an Beweismaterial beschlagnahmten. Zugleich wurden auch sämtliche Gelder und Vermögenswerte der Akzenta eingefroren und vier Vorstandsmitglieder wegen Betrugsverdachts festgenommen.


Im darauf folgenden Verfahren, wurde der Firmengründer, Ulrich Chmiel, der die Akzenta nach Worten des Vorsitzenden Richters Ralph Alt "beherrschte", wegen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs zu sieben Jahren Haft verurteilt. Sein älterer Sohn sowie ein weiteres Vorstandsmitglied erhielten jeweils fünf Jahre, der jüngere Sohn  wurde zu einer Jugendstrafe von zwei Jahren auf Bewährung verurteilt.


Gestern hat die Akzenta AG nun beim Amtsgericht Rosenheim den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Der Insolvenzantrag betrifft neben der Akzenta AG und deren Tochtergesellschaft Cent AG. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Herr RA Axel W.Bierbach aus der Münchner Kanzlei MHBK bestellt.


Eine aktuelle Erklärung des vor einigen Monaten eingesetzten Akzenta-Vorstandes Siegfried Bauer, über den es aus Insiderkreisen heißt, dass er lediglich eine Marionette des Akzenta-Patriarchen Ulrich Chmiel sei, liegt nicht vor. Der Anrufbeantworter der Firmenzentrale in Neubeuern verkündet "Wir sind in Betriebsferien".


Nach letzten Schätzungen sind von der Insolvenz über 30.000 Anleger betroffen, die auf die Sirenengesänge der nahezu sektenhaft organisierten Vermittler und Aktivpartner hereingefallen sind und ihre Ersparnisse in die von Akzenta und Cent AG vollmundig angebotenen Anlagemodelle investiert haben.


Der Bundesverband procon e.V. warnt bereits seit 1996 vor den unseriösen Angeboten der Akzenta bzw. deren Vorläufergesellschaften aus dem Hause Chmiel.


Viel Freude bei der Vermehrung der gewonnenen Einsichten,
wünscht Ihnen Ihr Finanzscout

Klaus J. P.-Kilfitt

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