Mittwoch, 14. Dezember 2011

Doba -> DCM -> SHB -> IFK: Die Umtriebe der Herren Hiller und Schuh

In einer langen Kette rund um die Initiierung und Platzierung geschlossener Fonds ist die Oberhachinger IV Innovative Vertriebskonzepte AG (IVAG) einigen Einschätzungen nach wohl das jüngste Glied einer langen Kette von Projekten der smarten Herren Joachim Hiller und Florian Schuh aus Oberhaching bei München.


Nachdem sich die Beiden 1991 von der berüchtigten BVB des Jürgen Quinz gelöst und ihre Mannschaft großteils mitgenommen hatten, gründeten sie die AFD Allgemeiner Finanzdienst GmbH. Mit dieser übernahmen sie im Jahre 1995 den Exklusiv-Vertrieb der Fondssparte "Ansparfonds" (Doba-Fonds) der Doblinger-Unternehmensgruppe. Bei der Doblinger-Gruppe zeichnete seinerzeit ein gewisser Herr Horst Baron für die Konzeption dieser Fondsreihe verantwortlich.


Nachdem ihnen seitens der Deinböck KG (die heutige DCM AG) ein lukrativeres Angebot gemacht wurde, übernahmen sie dort den Exklusiv-Vertrieb für die damals dort neu geschaffene Sparte "Ansparfonds" und zogen den gesamten Vertrieb von der Doblinger-Gruppe ab. Um den Vermittlern den Übergang so einfach wie möglich zu machen, beschafften sie dem Konzeptionär aus dem Hause Doblinger exakt die gleiche Position in der Deinböck-Gruppe, so dass nun auch wieder Herr Baron dort für diese Produktlinie verantwortlich zeichnete.


2001 fühlten sie sich offenbar stark genug dazu, um komplett auf einen großen Initiatoren-Namen verzichten zu können. Und so gründeten sie gemeinsam mit Horst Baron die 'SHB Innovative Fondskonzepte AG' (SHB = Schuh-Hiller-Baron), mit der sie nun offiziell selbst als Initiator am Markt auftraten.


Fand man anfangs noch beide, Florian Schuh und Joachim Hiller, im Vorstand, zogen sie sich schon bald in den Hintergrund zurück. Als die Geschäfte der SHB nicht mehr so gut liefen, waren die Herren Schuh und Hiller schon gar nicht mehr in vorderster Front der SHB zu finden, sondern forcierten hinter den Kulissen bereits den Konzernumbau, um mit der Gründung der neuen SHB AG als Holding-Gesellschaft ihr (über die AFD GmbH gehaltenes) Aktienpaket an der "SHB Innovative Fondskonzepte AG' loszuwerden.


Allerdings ging dieser Plan nicht ganz auf - denn nachdem die SHB-Gruppe (die heutige FIHM) nicht mehr richtig auf die Füße kam, konnte auch der üppige Kaufpreis, den sich die beiden für ihr Aktienpaket gegönnt hätten, nie bezahlt werden ... weswegen sie heute wider Willen wieder Großaktionäre der FIHM / SHB sind.


Die Hintergrundgeschichte, auf welche Weise der langjährige Weggefährte Horst Baron „verabschiedet“ wurde, dürfte mehrere Seiten füllen.


Parallel zu ihrem schrittweisen Rückzug aus der SHB gründeten Florian Schuh und Joachim Hiller die 'IV Innovative Vertriebskonzepte AG', mit der sie sich wieder auf das bewährte Konzept aus der Zeit vor der SHB besannen. Man bedient man sich nun wieder bewußt eines bekannten Initiators, der seinen guten Namen hergibt, einem aber weitgehend freie Hand läßt, so dass man zwar alle Fäden in der Hand hält, aber nicht angreifbar ist.


Und so gleicht auch das Produkt "IFK-Sachwertfonds" seinen Vorgängern unter den Labels Doba, Deinböck und SHB in Aufbau und Konzept wie ein Ei dem Anderen.


Unter Insidern ist es ein offenes Geheimnis, dass die Herren Schuh und Hiller nach wie vor die Strippen in ihrem Reich - jetzt also unter dem Label 'IVAG' - ziehen, deren offizielle Führungsriege aus Alfred Schweiger, Hans-Joachim von Malsen und Guido Gerold besteht - alles langjährige Mitarbeiter aus AFD-, Doba-, DCM und SHB-Zeiten. Den Herren Schuh und Hiller ist es offensichtlich egal, wer unter ihrer Regie Vorstand spielt.


Als Initiator konnte die in der Branche durchaus bekannte und weitgehend gut beleumundete BVT-Gruppe des Harald v. Scharfenberg gewonnen werden. Allerdings wurde auch hier das Konzept früherer Tage perfektioniert, um sich ein Höchstmaß an Einfluß zu sichern:


Zu diesem Zweck wurde unterhalb der BVT-Gruppe eine vollständige weitere Initiatoren-Gruppe unter dem Label "IFK" mit Sitz in Grünwald installiert. In dieser Gruppierung, bestehend u.a. aus der 'IFK Initiatorengesellschaft für Kapitalanlagen AG', 'IFK Beteiligungsgesellschaft mbH' und 'IFK Management GmbH', darf die BVT das Management stellen. Die Gesellschaftsanteile halten jedoch Schuh und Hiller - wenn auch verdeckt über die 'ECC Treuhand- und Verwaltungsgesellschaft mbH', mit Sitz in der Briennerstraße in München, vertreten durch einen gewissen Herrn Dr. Justin von Kessel.


Joachim Hiller und Florian Schuh haben sich also zwischenzeitlich hinter einem dreifachen Mauerring verschanzt. Warum wohl?


Es ist naturgemäß nicht vorauszusagen, ob die Angebote der IVAG / IFK langfrsitig erfolgreich sein werden oder nicht. Die Vorgängerprodukte unter den Labels Doba, DCM und SHB nahmen bzw. nehmen derzeit ja einen eher unerfreulichen Verlauf für die Anleger. Mißerfolge aus der Vergangenheit können aber natürlich immer auch die Erfahrung bringen, mit der erst Erfolge in Gegenwart und Zukunft möglich werden. Und so wünschen wir den Herren Florian Schuh und Joachim Hiller - ganz im Sinne ihrer Anleger - für die Zukunft natürlich nur das Allerbeste.


Viel Freude bei der Vermehrung der gewonnenen Einsichten,
wünscht Ihnen Ihr Finanzscout

Klaus J. P.-Kilfitt

www.klaus-kilfitt.de
www.klaus-kilfitt.blogspot.de

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Sonntag, 7. August 2011

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Montag, 18. Juli 2011

Euro-Schuldenkrise: Lebens- und Rentenversicherungen in Gefahr !

Was sich momentan bei italienischen und spanischen Staatsanleihen abspielt, erinnert frappierend an die Zeit kurz bevor erstmals ruchbar wurde, dass Griechenland praktisch pleite ist. Damals wie heute behaupten die Regierungen der Eurozone unisono, ihre Anleihen seien sicher, die Probleme nur von vorübergehender Natur und ausschließlich durch zockende Spekulanten und bösartige US-Ratingagenturen hervorgerufen. Natürlich ist das kompletter Unsinn – aber es ist ja immer schön, wenn man einen Buhmann hat, dem man den schwarzen Peter zuschieben kann um nicht selbst zur Verantwortung für sträfliche Versäumnisse genommen zu werden. In Wirklichkeit ist hauptsächlich der (durchaus nachvollziehbare) Sinneswandel großer, konservativer Investoren – insbesondere Lebensversicherungen und Pensionskassen – für den massiven Zinsansteig verantwortlich. Diese wollten ursprünglich ein sicheres Investment mit etwas besseren Zinsen. Nun wird vielen klar, dass die von ihnen erworbenen, südeuropäischen Staatsanleihen bei weitem riskanter sind als gedacht und gegenüber den Anlegern vertretbar.

Deutsche Lebensversicherer sind massiv in Spanien und Italien engagiert
Die Allianz, die Nr. 1 unter den deutschen Lebensversicherern, hat laut Presseberichten jeden vierten Euro seines Anleiheportfolios in Italien und Spanien angelegt. Bei den übrigen deutschen Versicherern dürfte es kaum weniger sein. Es ist davon auszugehen, dass der ein oder andere Portfoliomanager versuchen wird, zumindest einen Teil seiner spanischen und italienischen Anlagen loszuwerden, bevor er sich gegenüber der Finanzmarktaufsicht erklären muss. Doch an wen? Im Grunde kommen bestenfalls risikofreudige Anleger in Frage, die jedoch nur mit höheren Renditen geködert werden können. Und genau das passiert zur Zeit. Dass Italien gestern und heute summa summarum für knapp 12 Milliarden Euro neue Anleihen plazieren konnte, ist in diesem Zusammenhang keineswegs eine Erfolgsmeldung, da für den Absatz erheblich höhere Zinssätze als noch vor kurzem notwendig waren. Solche „Erfolge“ konnte Griechenland sogar noch drei Wochen vor der Pleite Anfang Mai 2010 „feiern“. Genützt hat es wenig. Mittlerweile müssen Italien und Spanien für zehnjährige Anleihen Renditen bieten, wie Griechenland ein halbes Jahr vor dem Bankrott.


Spanien und Italien: to big, to bail
Die beiden größten Länder des südlichen Eurogürtels sind viel zu groß, um nach dem bisherigen Muster „gerettet“ werden zu können. Für die Eurozone ist diese Entwicklung dramatisch. Allein Spanien hat so viele Schulden (ca. 640 Mrd. Euro) wie Griechenland, Irland und Portugal zusammen. Italiens Schuldenberg beläuft sich derzeit laut Eurostat sogar auf über 1.840 Mrd. Euro. Eine Rettungsaktion für diese großen, hoch verschuldeten Volkswirtschaften käme für die „Retter“ einem Selbstmord gleich. Bisher haben die Regierungen der Eurozone eine wirkliche Lösung der Krise vermieden und stattdessen immer nur auf Zeit gespielt. Angesichts der schieren Größe der Schulden in Spanien und Italien ist dies nun kein gangbarer Weg mehr. Falls das Vertrauen der konservativen Investoren weiter schwindet, werden in Europa schon bald harte Entscheidungen anstehen. Entweder wir sorgen für eine deutliche Entschuldung durch Inflation oder aber durch Zahlungsausfälle mittels Staats- und Bankenpleiten. Schmerzfreie Lösungen gibt es nicht mehr. 

Und was bedeutet dies nun für Lebens- und Rentenversicherungen ?
Laut Statistik hat jeder Deutsche mehr als eine solche Kapitalversicherung im Schrank. Noch wiegen sich die meisten in trügerischer Sicherheit. Wie bei so manchem, ehemals offenen Immobilienfonds dürfte eine Panik kaum vermeidbar sein, wenn die Menschen die wahren Risiken ihrer angeblich soliden Altersvorsorge erkennen. „Wenn schon in Panik geraten, dann doch am besten als Erster“ lautet eine alte Börsenweisheit. Und so kann die Devise nur lauten: “Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende.” In diesem Sinne ist das wichtigste Schriftstück in Ihrem Versicherungsordner die Kündigung dieser unsinnigen Geldvernichtungsverträge.

Viel Freude bei der Vermehrung der gewonnenen Einsichten,

wünscht Ihnen Ihr Finanzscout 

Klaus Kilfitt

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Mittwoch, 9. Februar 2011

Juragent-Treuhänderin verurteilt

Das Landgericht Berlin hat die Treukommerz GmbH aus Hannover zu Schadensersatz im Zusammenhang mit einer Beteiligung eines Anlegers an der Juragent Prozesskostenfond 4 AG & Co. KG verurteilt. Damit wird den geschädigten Anlegern ein weiterer potentiell zahlungsfähiger Haftungspartner zur Verfügung gestellt.


Im Verwirrspiel um die betrügerische Kapitalanlage Juragent Prozesskostenhilfefond IV hat nun auch die Beteiligungstreuhänderin, die hannoveraner Treukommerz GmbH, ihre erste juristische Niederlage einstecken müssen. Während es inzwischen als überwiegende Rechtsprechung des Landgerichts Berlin gelten kann, dass der Initiator der Kapitalanlage, Herr Mirko Heinen ebenso wie die Juragent AG und die Juragent Verwaltungs GmbH wegen betrügerischer Prospekte auf Schadensersatz haften, konnte sich die Treukommerz GmbH bisher stets aus der Affäre ziehen. Die Haftung Heinens und der beiden Firmen, für die er tätig war, ergibt sich ohne große Probleme daraus, dass Heinen bereits vor Vertriebsstart des PKF IV umfassend auch wegen Vermögensdelikten vorbestraft war und dies in dem Prospekt nicht erwähnt war. Kein Anleger hätte einem einschlägig Vorbestraften sein Geld anvertraut. Dass Heinen später mit dem Geld nach den Feststellungen der Staatsanwaltschaft gesellschaftsfremde Mittel finanziert hatte, bestätigt dies nur.


Auch wenn es Hinweise aus anderen Gerichtsverfahren gab, dass die Treukommerz GmbH als Beteiligungstreuhänder und somit direkter Vertragspartner der Anleger von den Vorstrafen Heinens vor Vertriebsbeginn Kenntnis hatte und demgemäß auch haften müsste, konnte hierfür bisher noch kein hieb- und stichfester Beweis vor Gericht geführt werden. Gleichwohl kam das Landgericht Berlin im Urteil vom 16.11.2010 zu einer Haftung der Treukommerz. Denn die Treukommerz als Treuhandkommanditistin hätte die Anleger über alle wesentlichen Punkte der eingegangen Verpflichtungen aufklären müssen, insbesondere über regelwidrige Auffälligkeiten. Demnach hätte sie die Anleger über die geschäftlichen Misserfolge der Vorgängerfonds PKF 1-3 informieren müssen. Denn unstreitig hatte z.B. die Juragent PKF 1 nicht so viel Kapital eingeworben wie beabsichtigt war. Sie hat auch nur im geringen Umfang Erlöse erzielt. Dies ist nach Angaben der Treukommerz GmbH zwar darauf zurück zu führen, dass finanzierte Prozesse überlang gedauert haben, aber auch genau dieses Risiko hätten die Anleger eben hingewiesen werden müssen. Denn das Zeitmoment stellt einen wichtigen Faktor bei der Entscheidung über eine Kapitalanlage dar.


Es ist zu vermuten, dass die Treukommerz GmbH eine Vermögensschaden-haftpflichtversicherung für derartige Fälle abgeschlossen hat. Während die Vollstreckungsaussichten geprellter Anleger gegenüber Herrn Heinen, der Juragent AG und der Verwaltungs GmbH als eher zweifelhaft einzuschätzen sind, scheint dies bei der Treukommerz GmbH anders zu sein.


Anlegern der Juragent Fonds 2 – 4 ist daher nun dringend zu raten, ihre Ansprüche gerichtlich geltend zu machen und sich hierbei an den Feststellungen des Landgerichts Berlin zu orientieren.


Viel Freude bei der Vermehrung der gewonnenen Einsichten,
wünscht Ihnen Ihr Finanzscout

Klaus J. P.-Kilfitt

www.klaus-kilfitt.de
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procontra© - kritische Informationen für aufgeklärte Verbraucher

Mittwoch, 19. Januar 2011

Das Märchen vom "stabilen Euro"

Gerne erinnern wir uns zurück an die Zeit der guten alten Deutschen Mark. Sie war es, die uns stabiles Wachstum und den Aufschwung zu einer der stärksten Wirtschaftsnationen der Welt für viele Jahre sicherte. Nun, rund 10 Jahre nach der Einführung des Euro, reibt sich so mancher im Rückblick verwundert die Augen - wurde uns doch seinerzeit von den Herren Kohl, Waigel und Co. - den Vätern des Euro - versichert, dieser würde "so hart wie die DM".
 
Kürzlich gingen Artikel durch die Presse, in welchen doch allen Ernstes behauptet wurde, der Euro hätte seit seiner Einführung als Buchgeld 1999 "nur 22%” an Wert verloren". Dem Dollar wird in der selben Studie der Allianz ein Wertverlust von 25% bescheinigt.

Rückblickend fühlt es sich jedoch für die meisten nach deutlich mehr an.  Fühlt es sich wirklich nur so an, oder wurde bei dieser Studie mal wieder einer der in der Politik so beliebten Statistiktricks angewendet? (Das kennt man ja - wir haben ja angeblich auch nur noch 3 Mio. Arbeitslose. Seltsam nur, dass wir dennoch rund 7 Mio. Hartz4-Empfänger haben. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.)

Hier nun einmal einige wenige Beispiele zum Thema Inflation:

Benzin:
1999 = 0,80 Euro
2011 = 1,45 Euro
Steigerung ~ 83 %

Heizöl:
1999 = 0,20 Euro
2011 = 0,75 Euro
Steigerung ~ 380 %

Strom Kw/h:
1999 = 0,09 Euro
2011 = 0,22 Euro
Steigerung ~ 250 %

Brotpreis:
1999 = 1,90 Euro
2011 = 3,40 Euro
Steigerung ~ 90 %

So ließe sich das mit den lebensnotwendigen Dingen schier endlos fortsetzen. Nehmen wir natürlich DVD-Spieler und Mobiltelefone mit in die Berechnung auf (die man ja quasi täglich zum Frühstück verspeist), relativiert sich der Anstieg der Verbraucherpreise optisch etwas. Die Frage ist eben nur, wie lebensnah die so gewonnenen Zahlen dann sind.

Darum unsere schon seit 20 Jahren (an männliche Ratsuchende gerichtete) Empfehlung: Wenn sie realistische Preissteigerungen erfahren wollen, fragen sie keinen BWL od. VWLler sondern ihre Frau - denn die geht täglich zum Einkaufen und braucht weder das Statistische Bundesamt noch den Rat der Wirtschaftsweisen, um zu wissen, was wirklich Sache ist.

Viel Freude bei der Vermehrung der gewonnenen Einsichten,
wünscht Ihnen Ihr Finanzscout

Klaus Kilfitt



Montag, 10. Januar 2011

Garantiezins bei Lebensversicherungen wackeln

An den Finanzmärkten ist entgegen allen politischen Beruhigungspillen keine Entspannung in Sicht ! Die Worte des amerikanischen Finanzministers waren an Deutlichkeit kaum mehr zu überbieten: Eine Weigerung des US-Kongresses, die Schuldengrenze anzuheben, “würde der Wirtschaft einen fürchterlichen Schaden zufügen und möglicherweise noch mehr Unheil als die Finanzkrise von 2008 und 2009“, warnte Timothy Geithner  in einem am Donnerstag veröffentlichten Brief an den Senat. Denn ohne eine Anhebung der Obergrenze drohe der Zahlungsausfall.

Gemessen an der Wirtschaftsleistung beträgt die US-Bruttoverschuldung bereits 94,3 % des Brutto Inland Produktes (BIP) !

Es sind also nicht nur die Griechen, Iren und Portugiesen, die eigentlich pleite sind, sondern auch und besonders die (noch) führende Wirtschaftsmacht USA.

“Unsere” Versicherungskonzerne müssen - angeblich “mündelsicher” - große Teile der Kundengelder in Staatsanleihen anlegen. Wenn diese Staaten nicht mehr zahlungsfähig sind, bricht alles zusammen.

Es scheint, als ob sich Deutschland auf diesen Ernstfall vorbereitet.
Wie immer geht es dabei allein um den Schutz der Konzerne – auf Kosten der Bürger.
Bereits am 21.06.2010 wurde der §89 des Versicherungsaufsichtsgesetzes verabschiedet. Darin steht:

“Alle Arten Zahlungen, besonders Versicherungsleistungen, Gewinnverteilungen und bei Lebensversicherungen der Rückkauf oder die Beleihung des Versicherungsscheins sowie Vorauszahlungen darauf, können zeitweilig verboten werden.” Weiter heißt es dort u.a.: “Die Pflicht derVersicherungsnehmer, die Versicherungsentgelte in der bisherigen Höhe weiterzuzahlen, wird … nicht berührt.”

Also Verpflichtung zur Zahlung, auch wenn keine Leistung erfolgt.

Wer glaubt, dass dieses Gesetz ein Zufallsprodukt ist, glaubt vermutlich auch noch an den Weihnachtsmann.

 Passend dazu eine Meldung der Financial Times Deutschland (FTD) vom 26.12.2010:
Die Finanzaufsicht BaFin fürchtet, dass deutsche Lebensversicherer Zinsgarantien an ihre Kunden nicht einhalten können. Nach FTD-Informationen hat die Behörde die Anbieter aufgefordert, die Rückstellungen für einen Teil ihrer Verträge schon 2011 deutlich zu erhöhen.

Die Aufseher treibt die Angst vor einem Szenario wie in Japan um: Dort brachen wegen der niedrigen Zinsen der 90er-Jahre sechs große Lebensversicherer und einige kleinere Gesellschaften zusammen, weil sie gegebene Garantien nicht mehr erfüllen konnten.

Noch gibt es Möglichkeiten, einen großen Anteil Ihres Versicherungsguthabens zu retten ! Wie ? Die aktiven Mitglieder des Förderclub procon e.V. helfen Ihnen dabei.

Viel Freude bei der Vermehrung der gewonnenen Einsichten,
wünscht Ihnen Ihr Finanzscout

Klaus Kilfitt