Wie Jörg Asmussen, Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank
(EZB), in einem am 28.1.2013 im Spiegel-online veröffentlichten
Interview mitteilt, sollen auch für deutsche Sparer wieder bessere
Zeiten anbrechen: Die Zinsen sollen wieder steigen.
“Unnormaler Zustand” nicht nur wegen Leitzinsen
Asmussen bezeichnet die äußerst niedrigen Zinsen in Deutschland als “unnormalen Zustand”,
der aber nicht nur auf die Niedrig-Zins-Politik der EZB zurückzuführen
sei. Deutschland hat gerade in den letzten Monaten und Jahren einen
Kapitalzufluss erfahren, weil das Geld hier als sicher gilt.
Dementsprechend sind die Renditen noch stärker gefallen. Mit einer
Stärkung der anderen EU-Mitgliedsstaaten wird sich dieser Trend wieder
normalisieren – und damit auch die Renditen.
Asmussen sieht keine Inflations-Gefahr
Die Gefahr einer Inflation auf Grund der
großen Geldmenge, mit der die EZB die Märkte geflutet hat, sieht
Asmussen auf der anderen Seite aber nicht. Seine Begründung, dass diese
Geldmenge die Wirtschaft noch gar nicht erreicht habe und somit nicht
zur Inflation beitragen könne, bekräftigt er mit der Ankündigung von
Gegenmaßnahmen, sobald Warnsignale zu erkennen wären.
Erste Ergebnisse erkennbar
Die Stabilisierung von Preisen und
Märkten sei die Hauptaufgabe der EZB, so Asmussen weiter im Interview.
Erste Ergebnisse wären bereits zu verzeichnen, beispielsweise hätte
Italien einen Primärüberschuss erzielt und Griechenland sein
Haushaltsdefizit verringert. Aber weitere Schritte und Anstrengungen
müssten unternommen werden, um diese ersten Erfolge nicht zu gefährden.
Beispielsweise müssten auch Regularien zur geordneten Abwicklung von in
die Schieflage geratenen Banken geschaffen werden. Mit der europäischen
Bankenaufsicht, die ab 2014 gelten soll, sei eine wichtige Grundlage
dafür zu erwarten.
Jörg Asmussen sieht also mit einer
wirtschaftlichen Stärkung und Stabilisierung der Euro-Zone die Chancen
auf höhere Renditen für deutsche Sparer einhergehen, zumal eine
Inflation aus seiner Sicht nicht zu befürchten ist.
Fachleute skeptisch
Führende Wirtschaftsforscher sind da eher skeptisch – insbesondere, was die angeblich nicht bestehende Inflationsgefahr anbelangt.
“Die Geldmenge, mit der die EZB die Märkte zur Bekämpfung der Krise geflutet hat, ist in ihrer Dimension ohne historischen Vergleich.“, so Finanzexperte Klaus J. Pitter-Kilfitt. Und weiter “Öl ins Feuer zu gießen ist erfahrungsgemäß eher ungeeignet, um einen Brand zu löschen.“
Nun – warten wir’s ab. Wie immer wird auch diesmal die Zeit zeigen,
ob neutrale Marktbeobachter oder die Interessenvertreter von Politik,
Wirtschaft und Hochfinanz – wie bspw. Herr Asmussen – schlussendlich
Recht behalten.
Viel Freude bei der Vermehrung der gewonnenen Einsichten,
wünscht Ihnen Ihr Finanzscout.
wünscht Ihnen Ihr Finanzscout.
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