Mittwoch, 26. September 2007

Gesundheitsreform: Versicherungspflicht verpufft

Sechs Monate nach Einführung der Versicherungspflicht sind bisher nur wenige Nichtversicherte in eine gesetzliche Krankenkasse (GKV) zurückgekehrt. Wer keine Versicherung abschließt, kann bei einem späteren Eintritt kräftig zur Kasse gebeten werden.


Bis Anfang August seien knapp 43.000 bisher Unversicherte in eine gesetzliche Kasse eingetreten, teilten ihre Spitzenverbände am Mittwoch in Siegburg mit. Dies sei deutlich weniger als von der Bundesregierung prognostiziert. Möglicherweise hätten nach Einführung einer Versicherungspflicht für Hartz-IV-Empfänger 2005 viele Menschen doch schon einen Schutz gehabt.


Das Gesundheitsministerium war in den Beratungen zu der am 1. April in Kraft getretenen Gesundheitsreform von rund 300.000 Nicht-Versicherten ausgegangen. Doch wie groß die Gruppe der Nicht-Versicherten wirklich ist, weiß niemand genau. Das Ministerium geht aktuell nur von rund 190.000 Menschen ohne Versicherungsschutz aus. Die Pflichtversicherung war ein wichtiges Argument für die SPD im Streit um die Reform. Auch private Kassen müssen Nicht-Versicherten einen Basistarif anbieten.


Aber auch der Verband der privaten Krankenversicherungen verzeichnet bisher keinen Ansturm von Rückkehrern. Wie Verbandssprecherin Ulrike Pott sagte, haben bis Anfang September gerade mal 2.400 Nicht-Mitglieder einen Vertrag unterschrieben oder zumindest einen Antrag auf Mitgliedschaft gestellt. In der privaten Krankenversicherung (PKV) gilt die Versicherungspflicht erst ab 2009. Seit Juli haben Nicht-Versicherte, die der PKV zuzuordnen sind, aber das Recht, in einen so genannten Standardtarif einzutreten.


Die Spitzenverbände der gesetzlichen Kassen warnten die Bürger davor, bewusst auf den Versicherungsschutz zu verzichten. Im Krankheitsfall könnten erhebliche Kosten auf sie zukommen. Zudem müssten bei einem späteren Eintritt die Beiträge rückwirkend zum 1. April gezahlt werden.


Viel Freude bei der Vermehrung der gewonnenen Einsichten,
wünscht Ihnen Ihr Finanzscout

Klaus J. P.-Kilfitt

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