Durch die anlaufenden Konjunkturpakete ist ein Hoffnungsschimmer
für die Wirtschaft zu erkennen. Die Gruppe der Börsenoptimisten gewinnt
rasant Anhänger die allesamt behaupten, dass das bisherige Jahrestief im
März von 3.666 Punkten im DAX bereits der absolute Tiefpunkt dieser Finanzkrise war. Man müsse also jetzt unbedingt wieder einsteigen.
Klaus J. Pitter-Kilfitt, Finanzexperte und langjähriges Vorstandsmitglied im Bundesverband verbraucherorientierter Wirtschaftsberatungsunternehmen – procon e.V., warnt hingegen eindringlich vor einem verfrühtem Wiedereinstieg.
Nach seiner Einschätzung handelt es sich bei der Kursrallye der
letzten Tage lediglich um ein kurzes Zwischenhoch in einem nach wie vor
anhaltenden Abwärtstrend. Denn ganz im Gegensatz zum derzeitig
vorherrschenden Hyperoptimismus stellt sich die wirtschaftliche Realität
immer noch katastrophal dar.
Man sollte nicht vergessen, dass die Rezession von 2001 gerade einmal
zwei Quartale anhielt – im Vergleich zur aktuellen Situation also
lediglich ein Kindergeburtstag. Denn schließlich begann die bestehende
Rezession in den USA bereits im 4. Quartal 2007 – währt also nun bereits
rund eineinhalb Jahre – und ein Ende ist derzeit nicht wirklich
abzusehen.
Es wäre also höchst erstaunlich, würden die Aktienmärkte jetzt tatsächlich bereits die Wende einleiten.
Finanzexperte P.-Kilfitt: “Ich halte weitere Kursrückschläge für
wesentlich wahrscheinlicher und es erscheint mir durchaus im Rahmen des
Möglichen, dass die Märkte ihre Tiefststände aus dem Jahr 2003 noch
einmal antesten.“
Grund zur Sorge gibt nicht nur das katastrophale wirtschaftliche
Umfeld. Erschreckend ist die immens hohe Parallelität der Kursverläufe
beispielsweise auch des Deutschen Aktienindex DAX im Vergleich mit den
Kursverläufen der letzten Baisse. Das sieht auch Gerhard Führing, Herausgeber des Fachmagazins ‘FONDS professionell‘, der gerade erst in einem warnenden Artikel auf diese Situation aufmerksam machte, so.
Insbesondere ist auffällig, dass auch der Abwärtstrend der letzten
Baisse kurzfristig von scharfen Gegenanstiegen geprägt war. Nach den
Terroranschlägen des 11. Septembers beispielsweise fand der Index am 20.
September einen vorläufigen Boden bei 3.809 Punkten und stieg bis zum
Frühjahr 2002 um 43% an. Auch damals frohlockten bereits die Bullen an
den Börsen der Welt, bevor im unmittelbaren Anschluss daran erneut ein
heftiger Kurseinbruch von -59% bis zum absoluten Tief der Baisse bei
2.202 Punkten führte.
Im direkten Vergleich zur damaligen Entwicklung ist also noch
erhebliches Abwärtspotential vorhanden – zumal sich das wirtschaftliche
Umfeld heute doch wesentlich desolater darstellt, als das der letzten
Baisse.
Vor verfrühtem Optimismus kann daher nur dringend gewarnt werden!
Bereits im Frühjahr 2008 sahen viele Marktteilnehmer die Bankenkrise als
beendet an und prognostizierten für den DAX bis Ende 2008 schon wieder
neue Höchststände – die wahre Entwicklung ist hinlänglich bekannt.
Experte Pitter-Kilfitt: “Anleger sollten sich von der jüngsten
Kursrallye nicht verführen lassen und einen kühlen Kopf bewahren. Dem
Szenario einer schnellen wirtschaftlichen Erholung stehe ich äußerst
skeptisch gegenüber. Viel wahrscheinlicher erscheint mir ein äußerst
zäher wirtschaftlicher Aufschwung, der sich über mehrere Jahre hinziehen
wird, bis endlich wieder das Niveau von 2007/2008 erreicht ist.“
Wer zuverlässige Renditen wünscht, sollte seinen Anlageerfolg nicht
ausschließlich von einer oder zwei Assetklassen abhängig machen.
Besonders in der jetzigen Phase, ist das Verlustrisiko von Investments,
die vollständig auf Aktien fixiert sind, extrem hoch.
Von einer Flucht in “sichere” Staatsanleihen ist in dieser Phase
allerdings ebenfalls dringend abzuraten. Die Tagesanleihe des Bundes
beispielsweise wird aktuell mit gerade einmal 0,64% (Stand 12.06.2009)
verzinst. Und in der aktuelle Null-Inflation sehen nahezu ausnahmslos
alle Experten nur die Ruhe vor dem Sturm – bevor wir uns in absehbarer
Zeit durchaus zweistelligen Inflationsraten gegenüber sehen könnten.
Bei mittel- und langfristigem Anlagehorizont gibt es also keine
Alternative zur Anlage in Sachwerte – nur die Richtigen müssen es eben
sein, weswegen die Konsultation eines erfahrenen Beraters dringend
anzuraten ist.
Die Aktiven Mitglieder des Förderclub procon e.V. stehen Ihnen in dieser schwierigen Situation selbstverständlich in gewohnter Weise mit Rat und Tat zur Seite.
Viel Freude bei der Vermehrung der gewonnenen Einsichten,
wünscht Ihnen Ihr Finanzscout
wünscht Ihnen Ihr Finanzscout
http://www.klaus-kilfitt.blogspot.de
http://www.foerderclub-procon.de/news
http://www.foerderclub-procon.de/procontra
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.