Mittwoch, 19. Januar 2011

Das Märchen vom "stabilen Euro"

Gerne erinnern wir uns zurück an die Zeit der guten alten Deutschen Mark. Sie war es, die uns stabiles Wachstum und den Aufschwung zu einer der stärksten Wirtschaftsnationen der Welt für viele Jahre sicherte. Nun, rund 10 Jahre nach der Einführung des Euro, reibt sich so mancher im Rückblick verwundert die Augen - wurde uns doch seinerzeit von den Herren Kohl, Waigel und Co. - den Vätern des Euro - versichert, dieser würde "so hart wie die DM".
 
Kürzlich gingen Artikel durch die Presse, in welchen doch allen Ernstes behauptet wurde, der Euro hätte seit seiner Einführung als Buchgeld 1999 "nur 22%” an Wert verloren". Dem Dollar wird in der selben Studie der Allianz ein Wertverlust von 25% bescheinigt.

Rückblickend fühlt es sich jedoch für die meisten nach deutlich mehr an.  Fühlt es sich wirklich nur so an, oder wurde bei dieser Studie mal wieder einer der in der Politik so beliebten Statistiktricks angewendet? (Das kennt man ja - wir haben ja angeblich auch nur noch 3 Mio. Arbeitslose. Seltsam nur, dass wir dennoch rund 7 Mio. Hartz4-Empfänger haben. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.)

Hier nun einmal einige wenige Beispiele zum Thema Inflation:

Benzin:
1999 = 0,80 Euro
2011 = 1,45 Euro
Steigerung ~ 83 %

Heizöl:
1999 = 0,20 Euro
2011 = 0,75 Euro
Steigerung ~ 380 %

Strom Kw/h:
1999 = 0,09 Euro
2011 = 0,22 Euro
Steigerung ~ 250 %

Brotpreis:
1999 = 1,90 Euro
2011 = 3,40 Euro
Steigerung ~ 90 %

So ließe sich das mit den lebensnotwendigen Dingen schier endlos fortsetzen. Nehmen wir natürlich DVD-Spieler und Mobiltelefone mit in die Berechnung auf (die man ja quasi täglich zum Frühstück verspeist), relativiert sich der Anstieg der Verbraucherpreise optisch etwas. Die Frage ist eben nur, wie lebensnah die so gewonnenen Zahlen dann sind.

Darum unsere schon seit 20 Jahren (an männliche Ratsuchende gerichtete) Empfehlung: Wenn sie realistische Preissteigerungen erfahren wollen, fragen sie keinen BWL od. VWLler sondern ihre Frau - denn die geht täglich zum Einkaufen und braucht weder das Statistische Bundesamt noch den Rat der Wirtschaftsweisen, um zu wissen, was wirklich Sache ist.

Viel Freude bei der Vermehrung der gewonnenen Einsichten,
wünscht Ihnen Ihr Finanzscout

Klaus Kilfitt



Montag, 10. Januar 2011

Garantiezins bei Lebensversicherungen wackeln

An den Finanzmärkten ist entgegen allen politischen Beruhigungspillen keine Entspannung in Sicht ! Die Worte des amerikanischen Finanzministers waren an Deutlichkeit kaum mehr zu überbieten: Eine Weigerung des US-Kongresses, die Schuldengrenze anzuheben, “würde der Wirtschaft einen fürchterlichen Schaden zufügen und möglicherweise noch mehr Unheil als die Finanzkrise von 2008 und 2009“, warnte Timothy Geithner  in einem am Donnerstag veröffentlichten Brief an den Senat. Denn ohne eine Anhebung der Obergrenze drohe der Zahlungsausfall.

Gemessen an der Wirtschaftsleistung beträgt die US-Bruttoverschuldung bereits 94,3 % des Brutto Inland Produktes (BIP) !

Es sind also nicht nur die Griechen, Iren und Portugiesen, die eigentlich pleite sind, sondern auch und besonders die (noch) führende Wirtschaftsmacht USA.

“Unsere” Versicherungskonzerne müssen - angeblich “mündelsicher” - große Teile der Kundengelder in Staatsanleihen anlegen. Wenn diese Staaten nicht mehr zahlungsfähig sind, bricht alles zusammen.

Es scheint, als ob sich Deutschland auf diesen Ernstfall vorbereitet.
Wie immer geht es dabei allein um den Schutz der Konzerne – auf Kosten der Bürger.
Bereits am 21.06.2010 wurde der §89 des Versicherungsaufsichtsgesetzes verabschiedet. Darin steht:

“Alle Arten Zahlungen, besonders Versicherungsleistungen, Gewinnverteilungen und bei Lebensversicherungen der Rückkauf oder die Beleihung des Versicherungsscheins sowie Vorauszahlungen darauf, können zeitweilig verboten werden.” Weiter heißt es dort u.a.: “Die Pflicht derVersicherungsnehmer, die Versicherungsentgelte in der bisherigen Höhe weiterzuzahlen, wird … nicht berührt.”

Also Verpflichtung zur Zahlung, auch wenn keine Leistung erfolgt.

Wer glaubt, dass dieses Gesetz ein Zufallsprodukt ist, glaubt vermutlich auch noch an den Weihnachtsmann.

 Passend dazu eine Meldung der Financial Times Deutschland (FTD) vom 26.12.2010:
Die Finanzaufsicht BaFin fürchtet, dass deutsche Lebensversicherer Zinsgarantien an ihre Kunden nicht einhalten können. Nach FTD-Informationen hat die Behörde die Anbieter aufgefordert, die Rückstellungen für einen Teil ihrer Verträge schon 2011 deutlich zu erhöhen.

Die Aufseher treibt die Angst vor einem Szenario wie in Japan um: Dort brachen wegen der niedrigen Zinsen der 90er-Jahre sechs große Lebensversicherer und einige kleinere Gesellschaften zusammen, weil sie gegebene Garantien nicht mehr erfüllen konnten.

Noch gibt es Möglichkeiten, einen großen Anteil Ihres Versicherungsguthabens zu retten ! Wie ? Die aktiven Mitglieder des Förderclub procon e.V. helfen Ihnen dabei.

Viel Freude bei der Vermehrung der gewonnenen Einsichten,
wünscht Ihnen Ihr Finanzscout

Klaus Kilfitt