Was
sich momentan bei italienischen und spanischen Staatsanleihen abspielt,
erinnert frappierend an die Zeit kurz bevor erstmals ruchbar wurde,
dass Griechenland praktisch pleite ist. Damals wie heute behaupten die
Regierungen der Eurozone unisono, ihre Anleihen seien sicher, die
Probleme nur von vorübergehender Natur und ausschließlich durch zockende
Spekulanten und bösartige US-Ratingagenturen hervorgerufen.
Natürlich ist
das kompletter Unsinn – aber es ist ja immer schön, wenn man einen
Buhmann hat, dem man den schwarzen Peter zuschieben kann um nicht selbst
zur Verantwortung für sträfliche Versäumnisse genommen zu werden. In
Wirklichkeit ist hauptsächlich der (durchaus nachvollziehbare)
Sinneswandel großer, konservativer Investoren – insbesondere
Lebensversicherungen und Pensionskassen – für den massiven Zinsansteig
verantwortlich. Diese wollten ursprünglich ein sicheres Investment mit
etwas besseren Zinsen. Nun wird vielen klar, dass die von ihnen
erworbenen, südeuropäischen Staatsanleihen bei weitem riskanter sind als
gedacht und gegenüber den Anlegern vertretbar.
Deutsche Lebensversicherer sind massiv in Spanien und Italien engagiert
Die Allianz, die Nr. 1 unter den deutschen Lebensversicherern, hat laut Presseberichten jeden vierten Euro seines Anleiheportfolios in Italien und Spanien angelegt. Bei den übrigen deutschen Versicherern dürfte es kaum weniger sein. Es ist davon auszugehen, dass der ein oder andere Portfoliomanager versuchen wird, zumindest einen Teil seiner spanischen und italienischen Anlagen loszuwerden, bevor er sich gegenüber der Finanzmarktaufsicht erklären muss. Doch an wen? Im Grunde kommen bestenfalls risikofreudige Anleger in Frage, die jedoch nur mit höheren Renditen geködert werden können. Und genau das passiert zur Zeit. Dass Italien gestern und heute summa summarum für knapp 12 Milliarden Euro neue Anleihen plazieren konnte, ist in diesem Zusammenhang keineswegs eine Erfolgsmeldung, da für den Absatz erheblich höhere Zinssätze als noch vor kurzem notwendig waren. Solche „Erfolge“ konnte Griechenland sogar noch drei Wochen vor der Pleite Anfang Mai 2010 „feiern“. Genützt hat es wenig. Mittlerweile müssen Italien und Spanien für zehnjährige Anleihen Renditen bieten, wie Griechenland ein halbes Jahr vor dem Bankrott.
Spanien und Italien: to big, to bail
Die
beiden größten Länder des südlichen Eurogürtels sind viel zu groß, um
nach dem bisherigen Muster „gerettet“ werden zu können. Für die Eurozone
ist diese Entwicklung dramatisch. Allein Spanien hat so viele Schulden
(ca. 640 Mrd. Euro) wie Griechenland, Irland und Portugal zusammen.
Italiens Schuldenberg beläuft sich derzeit laut Eurostat sogar auf über
1.840 Mrd. Euro. Eine Rettungsaktion für diese großen, hoch
verschuldeten Volkswirtschaften käme für die „Retter“ einem Selbstmord
gleich. Bisher haben die Regierungen der Eurozone eine wirkliche Lösung
der Krise vermieden und stattdessen immer nur auf Zeit gespielt.
Angesichts der schieren Größe der Schulden in Spanien und Italien ist
dies nun kein gangbarer Weg mehr. Falls das Vertrauen der konservativen
Investoren weiter schwindet, werden in Europa schon bald harte
Entscheidungen anstehen. Entweder wir sorgen für eine deutliche
Entschuldung durch Inflation oder aber durch Zahlungsausfälle mittels
Staats- und Bankenpleiten. Schmerzfreie Lösungen gibt es nicht mehr.
Und was bedeutet dies nun für Lebens- und Rentenversicherungen ?
Und was bedeutet dies nun für Lebens- und Rentenversicherungen ?
Laut
Statistik hat jeder Deutsche mehr als eine solche Kapitalversicherung
im Schrank. Noch wiegen sich die meisten in trügerischer Sicherheit. Wie
bei so manchem, ehemals offenen Immobilienfonds dürfte eine Panik kaum
vermeidbar sein, wenn die Menschen die wahren Risiken ihrer angeblich
soliden Altersvorsorge erkennen. „Wenn schon in Panik geraten, dann doch am besten als Erster“ lautet eine alte Börsenweisheit. Und so kann die Devise nur lauten: “Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende.”
In diesem Sinne ist das wichtigste Schriftstück in Ihrem
Versicherungsordner die Kündigung dieser unsinnigen
Geldvernichtungsverträge.
Viel Freude bei der Vermehrung der gewonnenen Einsichten,
wünscht Ihnen Ihr Finanzscout
Klaus Kilfitt
http://www.klauskilfitt.de
http://www.klaus-kilfitt.blogspot.de
http://www.foerderclub-procon.de/news
http://www.foerderclub-procon.de/procontra
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