Mittwoch, 29. November 2006

Lebensversicherer: keine Zinserhöhung in Sicht

Die Kapitalmarktzinsen sind leicht gestiegen und auch an den Börsen läuft es gut. Davon – so sollte man meinen – müssten auch die Besitzer von Lebens- und Rentenversicherungen profitieren. Doch weit gefehlt: Die meisten Gesellschaften denken gar nicht daran, ihre Zinsen anzupassen.


Es sei davon auszugehen, dass die Gesamtverzinsung im Markt weitgehend stabil bleibt, war aus Kreisen der Allianz Lebensversicherung zu erfahren. Derzeit verzinsen die Versicherer die Sparbeiträge im Schnitt mit 4,2 Prozent. Damit gehen die Renditen der Lebensversicherungen längst nicht so schnell wieder nach oben, wie sie nach 2001 abgesackt sind. Wegen des anhaltend niedrigen Zinsniveaus und der schlechten Börsenlage Anfang des Jahrtausends hatten die Versicherer die Verzinsungen mehrfach abgesenkt. Seit 2005 halten sich die Sätze konstant bei etwas über vier Prozent und damit nur leicht über dem Zinsniveau der Staatsanleihen von knapp unter vier Prozent. Rund 80 Prozent der Kapitalanlagen haben die Lebensversicherer in festverzinslichen Papieren angelegt, deshalb ging die Rallye am Aktienmarkt weitgehend an ihnen vorbei.


Allenfalls gleichen die Versicherer die für Januar vorgesehene Absenkung des maximalen Garantiezinses von derzeit 2,75 Prozent auf 2,25 Prozent aus. Er ist Teil der Gesamtverzinsung und wird vom Bundesfinanzministerium für die gesamte Branche festgelegt.


Im Gegensatz zur Garantieverzinsung wird die Gewinnbeteiligung als zweiter Bestandteil der gesamten Wertentwicklung jährlich neu festgelegt. Sie schwankt je nach Gewinnlage und muss der Finanzdienstleistungsaufsicht bekannt gemacht werden. Sie ist jeweils für ein Jahr verbindlich. Viele Gesellschaften warten mit der Deklaration ihrer Zinssätze gegenüber der Aufsicht bis Mitte oder gar Ende Dezember – zumindest aber bis der Marktführer eine Zahl vorgelegt hat.


Die Allianz hält sich bislang offiziell zurück. Es deutet jedoch alles darauf hin, dass der Marktführer seine Gesamtverzinsung bei 4,5 Prozent belässt – womit er immer noch über dem Branchenmittel liegen dürfte. Branchenexperten erwarten allenfalls leichte Erhöhungen bei den schwachen Marktteilnehmern. Damit sind Gesellschaften gemeint, die ohnehin nicht viel mehr zu bieten haben als sie müssen, sprich das Garantieniveau.


Viel Freude bei der Vermehrung der gewonnenen Einsichten,
wünscht Ihnen Ihr Finanzscout

Klaus J. P.-Kilfitt

www.klaus-kilfitt.de
www.klaus-kilfitt.blogspot.de

procontra© - kritische Informationen für aufgeklärte Verbraucher

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.