Es rückt wieder näher: Das Gespenst Inflation.
Wirtschaftsforscher erwarten schon bald eine kräftige Geldentwertung.
Die Mehrzahl der Experten prognostiziert für die Zeit nach 2010 eine
Inflationrate zwischen fünf und zehn Prozent pro Jahr. Zuletzt gab es
eine solch extreme Inflation während der 70er- und frühen 80er-Jahre.
Damals erreichte die Inflationsrate in westlichen Industriestaaten
zweistellige Werte.
Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Thomas Straubhaar, Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) „Schon in einigen Monaten wird die Inflation deutlich nach oben schießen“.
Gründe dafür seien unter anderem, dass sehr viel Geld in die Märkte
gepumpt worden sei und der Staat von seinen explodierenden Schulden
herunterkommen müsse. Deshalb sei es wichtig, sich von der momentan bei
Null liegenden Inflationsrate nicht „einlullen” zu lassen.
Ein solcher Anstieg der Inflation wäre eine völlig
Umkehr des derzeitigen Trends. Zum Jahresbeginn war die Inflationsrate
in Deutschland erstmals seit fast fünf Jahren unter ein Prozent
gesunken. Im Vergleich zum Januar 2008 stiegen die Verbraucherpreise im
Januar 2009 nach Angaben des Statistischen Bundesamts um nur 0,9
Prozent. Hauptgrund waren deutlich billigeres Heizöl und Sprit.
Damit dürfte nach Meinung der Experten bald Schluß
sein. Auch die Energiepreise würden in der zweiten Jahreshälfte 2009
wieder anziehen, so Professor Straubhaar. Eine Verdoppelung des
Ölpreises auf bis zu 80 Dollar pro Fass sei „wahrscheinlich“. Auch Handwerksleistungen und Immobilien würden bald wieder deutlich teurer.
Eine solcher Inflationsverlauf als Folge einer
Wirtschaftskrise wäre nicht neu. Auch 1929 kam vor der Hyperinflation
erst einmal eine kurze Phase der Deflation, warnen führende
Wirtschaftsforscher. Der Ablauf gleiche einem Tsunami, bei dem sich das
Meer auch erst einmal zurückzieht, bevor eine riesige Flutwelle alles
mit sich fortreißt.
Nutznießer dieser Entwicklung sind demnach neben dem
Staat vor allem Darlehensnehmer. Insbesondere dann, wenn deren Schulden
entsprechende Sachwerte gegenüberstehen, wie es z.B. bei einer
klassischen Immobilienfinanzierung der Fall ist. Während die Inflation
den Wert der Immobilie in die Höhe treibt, reduziert sie zugleich die
Schulden.
Sparer hingegen, die überwiegend auf Geldwerte
gesetzt haben, werden – insbesondere angesichts der aktuellen
Niedrigzinsen – durch diese Entwicklung quasi fortlaufend enteignet.
Gesamtwirtschaftlich äußerte sich Straubhaar vorsichtig optimistisch. Das Jahr 2009 werde zwar „bestenfalls mit einem Minus von deutlich mehr als zwei Prozent”
enden, aber er sei optimistisch, dass die Talsohle bald durchschritten
sei. Für das aktuelle Jahr erwarte sein Institut jedoch „im Schnitt 3,75 Millionen Arbeitslose, 500.000 mehr als im Vorjahr“.
wünscht Ihnen Ihr Finanzscout
Klaus Kilfitt
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