Samstag, 2. Juni 2007

Göttinger Gruppe: Haftbefehle gegen Manager

Die Justiz geht laut einem Zeitungsbericht mit Haftbefehlen en masse gegen Manager der zur Göttinger Gruppe gehörenden Securenta AG vor. Viele Anleger hatten mit deren Altersvorsorgeplänen Verluste erlitten. In den Haftbefehlen vom Fließband wirft das Gericht in Göttingen den Managern u.a. Insolvenzverschleppung und Strafvereitelung vor.

Das Vollstreckungsgericht im Amtsgericht Göttingen hat bis zum 21. Mai 137 Haftbefehle gegen führende Manager als gesetzliche Vertreter der Göttinger Gruppe erlassen, nachdem sie Vollstreckungsmaßnahmen vereitelt beziehungsweise verschleppt haben sollen.


Die Süddeutschen Zeitung beruft sich auf ein Schreiben des Gerichts, das dem Blatt vorliege. Inzwischen soll sich die Zahl der Haftbefehle auf 170 erhöht haben. Mehrere hundert weitere sollen folgen, hieß es.


Die Göttinger Gruppe war in den neunziger Jahren der größte Anbieter von so genannten atypischen stillen Beteiligungen in Deutschland. Nach früheren Angaben hat der Finanzkonzern bei mehr als 100.000 Sparern gut eine Milliarde Euro eingesammelt.


Die Haftbefehle richten sich nach Informationen der SZ u.a. gegen Jürgen Rinnewitz und Marina Götz als gesetzliche Vertreter und Vorstandsmitglieder der Securenta AG, dem Herzstück der Göttinger Gruppe. Das Unternehmen hatte Unternehmensbeteiligungen angeboten, die den Anlegern größtenteils nur Verluste brachten. Auch wurden die Kunden über die hohen Risiken dieses Anlagemodells nicht ausreichend aufgeklärt.


Die Haftbefehle habe das Gericht erlassen, um die Abgabe einer eidesstattlichen Versicherung über die aktuellen Vermögensverhältnisse der Securenta zu erzwingen. Rinnewitz und Götz halten sich nach Informationen der SZ nicht mehr in Göttingen auf. Die Firmenzentrale in Göttingen - dort läuft ein Anrufbeantworter - werde zum Verkauf angeboten.


Der Bundesgerichtshof (BGH) hatte im Frühjahr 2005 den Anlegern, die im Streit mit der Göttinger Gruppe lagen, den Rücken gestärkt. Danach konnten Anleger auf Rückzahlung ihrer Gelder pochen. Tausende klagten gegen Securenta. Dadurch war das Volumen der Rückforderungen so stark angeschwollen, dass Rechtsanwälte in den letzten Monaten immer wieder von Zahlungsproblemen der Göttinger Gruppe berichtet hatten.

Der Bundesverband procon e.V. warnt bereits seit 1996 vor den Angeboten der Göttinger Gruppe.


Viel Freude bei der Vermehrung der gewonnenen Einsichten,
wünscht Ihnen Ihr Finanzscout

Klaus J. P.-Kilfitt

www.klaus-kilfitt.de
www.klaus-kilfitt.blogspot.de

procontra© - kritische Informationen für aufgeklärte Verbraucher

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.